Schlagwort: Giorgio Agamben

Ist die Freie Linke wirklich rechts?

von Jan Müller

Reak­tion auf die Kri­tik von zwei Anarchisten.

In diesem Artikel wird der Pod­cast der Rei­he Übertage 12 besprochen. Die bei­den Mach­er stellen sich nicht vor, son­dern beze­ich­nen sich selb­st als Anar­chis­ten. Dem wird im Artikel gefol­gt. Ob es sich bei den im Artikel erwäh­n­ten namen­losen Per­so­n­en tat­säch­lich um „Anar­chis­ten“ oder um reine Pro­pa­gan­dis­ten zur Spal­tung der Linken han­delt, kann nicht belegt wer­den. Es sollen keine Aus­sagen über die Weltan­schau­ung des Anar­chis­mus getrof­fen wer­den. In der Freien Linken sind Anar­chis­ten her­zlich willkom­men. Die hier geäußerten Ansicht­en geben nur die Mei­n­ung des Autors und nicht die Posi­tion der Freien Linken wieder.

Am Son­ntag, den 11. April 2021 erschien auf der Kom­merz­plat­tform Spo­ti­fy ein 45 Minuten lager Pod­cast von zwei unge­nan­nten Anar­chis­ten, in dem sie sich mit der Freien Linken auseinan­der­set­zen[1]. Ihre Kern­these lautet, dass die Freie Linke in Wirk­lichkeit nicht links, son­dern rechts sei. Was ist von ihren Argu­menten zu halten?

Kein Gründungskongress

Die bei­den unge­nan­nten Anar­chis­ten gehen von falschen Voraus­set­zun­gen aus, weshalb ihre Schlussfol­gerun­gen eben­falls fehler­haft sind. Sie behaupten, am 27. März 2021 an einem „Grün­dungskongress“ der Freien Linken teilgenom­men zu haben.

Ein solch­er Grün­dungskongress fand an diesem Tag aber nicht statt, son­dern die 1. Kon­ferenz der Anti-Lock­down-Linken. Am wirk­lichen Grün­dungskongress hät­ten die bei­den Anar­chis­ten aber nicht teil­nehmen kön­nen, denn die Freie Linke ver­ste­ht es inzwis­chen dur­chaus, sich gegen feindliche Infil­tra­tion zu schützen.

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Antwort von Giorgio Agamben auf die Frage der Rolle einer lockdown-kritischen Linken

von Giorgio Agamben

Vorbe­merkung der Redak­tion: Gior­gio Agam­ben ver­weigert selb­stre­dend die Teil­nahme an dig­i­tal­en Kon­feren­zen. Stattdessen schick­te er der Freien Linken diesen auf der 1. Kon­ferenz der Anti-Lock­down-Linken am 27. März 2021 als Gruß­wort ver­lese­nen und mit sein­er Erlaub­nis hier abge­druck­ten Brief, in dem er auf die Frage nach der Rolle ein­er kri­tis­chen Linken heute einge­ht. Gewiss ist Agam­ben kein dezi­diert Link­er, aber als namhaftester Kri­tik­er des heuti­gen wie Erforsch­er des Aus­nah­mezu­s­tandes im All­ge­meinen bat­en wir ihn um seine Sicht der Dinge. Diese fordert Rep­liken ger­adezu her­aus, wodurch wir uns eine Bele­bung der Debat­te durch diesen Anstoß von außen über die Frage der Rolle ein­er lock­down-kri­tis­chen Linken erhof­fen. Die Redak­tion bit­tet um Zusendung etwaiger Rep­liken per Email.

Das, was wir ger­ade erleben und bezeu­gen müssen, ist keine vorüberge­hende Krise, es ist vielmehr das Ende ein­er Poli­tik wie ein­er Welt. Diese Poli­tik ist diejenige, die fest verknüpft war mit den bürg­er­lichen Demokra­tien, ihren Ver­fas­sun­gen und Erk­lärun­gen der Rechte wie dem ökonomis­chen Sys­tem, das mit ihnen ver­bun­den war. Diese Welt war schon lange am Ende, wir wis­sen das, ohne daraus die Kon­se­quen­zen zu ziehen, die sich gle­ich­wohl auf­drängten und darin liegt der Grund, dass der Gesund­heit­ster­ror uns unvor­bere­it­et über­rumpelt hat. Auch wenn wir aus tak­tis­chen Erwä­gun­gen die ver­fas­sungsmäßi­gen Frei­heit­en ein­fordern kön­nen, die man uns heute genom­men hat, macht dies aus strate­gis­ch­er Sicht über­haupt keinen Sinn mehr.

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Bericht über die 1. Konferenz der Anti-Lockdown-Linken

Am Sam­stag, den den 27. März 2021 fand die 1. Kon­ferenz der Anti-Lock­down-Linken statt, aus den bekan­nten Grün­den lei­der nur virtuell.

Ziel war es, die nicht ger­ade zahlre­ichen linken lock­downkri­tis­chen Grup­pen in Deutsch­land, Öster­re­ich und der Schweiz zu ver­sam­meln, zu ein­er Ver­ständi­gung über die Ursachen der Entwick­lung zu kom­men und über näch­sten prak­tis­chen Schritte zu beraten.

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