Am Sam­stag, den den 27. März 2021 fand die 1. Kon­ferenz der Anti-Lock­down-Linken statt, aus den bekan­nten Grün­den lei­der nur virtuell.

Ziel war es, die nicht ger­ade zahlre­ichen linken lock­downkri­tis­chen Grup­pen in Deutsch­land, Öster­re­ich und der Schweiz zu ver­sam­meln, zu ein­er Ver­ständi­gung über die Ursachen der Entwick­lung zu kom­men und über näch­sten prak­tis­chen Schritte zu beraten.

Alle diese Vorhaben kon­nten voran gebracht wer­den. Öster­re­ich war mit der Gruppe um den Pub­lizis­ten Hannes Hof­bauer vertreten. Der bekan­nte ital­ienis­che Philosoph Gior­gio Agam­ben schick­te ein Grußwort.

The­men der Vorträge und Diskus­sio­nen waren die ökonomis­chen Hin­ter­gründe des Lock­downs, die Frage warum die Linke weit über­wiegend ver­sagt hat, unsere Hal­tung zu den Massen­protesten und schließlich die Frage, wie wir eine soziale und demokratis­che Oppo­si­tion gegen den autoritären Coro­na-Kap­i­tal­is­mus auf­bauen kön­nen. Viele dieser Vorträge basierten auf Artikeln bzw. Diskus­sion­spa­pieren in Freien Funken, dem Organ der Freien Linken. Alle Kon­ferenz­ma­te­ri­alien wer­den nach und nach im Freien Funken veröf­fentlicht wer­den. Bis jet­zt sind verfügbar:

Ökonomis­che Hintergründe

Jan Müller: Dark Win­ter, Kapi­tel 1

Ökonomis­che Hin­ter­gründe der Coro­na-Krise (Folien)

Warum hat die Linke versagt?

Klaus-Jür­gen Brud­er: Ein Gespenst geht um?

Unsere Hal­tung zu den Massenprotesten:

Pedro Kreye: Inter­ve­nieren und nicht distanzieren

Bekan­ntester Teil­nehmer an der Kon­ferenz war sicher­lich der Anwalt Ralf Lud­wig. Er erk­lärte, dass Quer­denken vor allem einen Diskursraum eröff­nen und nicht unbe­d­ingt auch selb­st beset­zen wollte. Ger­ade jet­zt ist die Chance für eine Linke so gut wie lange nicht mehr. Zahlre­iche Schicht­en der Gesellschaft sind in Bewe­gung gekom­men. Eltern sind verzweifelt, weil seit einem Jahr die Schulen nicht funk­tion­ieren. Die kleinen Betriebe sind in exis­ten­zieller Not. Viele Men­schen sind von den immer härteren Zwangs­maß­nah­men zermürbt.

Die Regierung gibt den Men­schen keine Per­spek­tive. Auch die Recht­en haben keine Konzepte. Sie sind genau­so neolib­er­al wie der Main­stream. Viele Men­schen tendieren nach Links. Die Linke kann stark wach­sen. Aber es beste­ht nur ein begren­ztes Zeit­fen­ster. Sollte die Linke es nicht nutzen kön­nen, wären die Fol­gen fatal.

Hannes Hof­bauer berichtete über den Auf­bau und die Aktiv­itäten ein­er lock­downkri­tis­chen linken Gruppe in Wien.

Schließlich wurde über ein Kom­mu­niqué disku­tiert, das die wichtig­sten Auf­gaben der lock­downkri­tis­chen Linken the­ma­tisiert. Es wurde nach eini­gen Änderungswün­schen angenom­men. Karel von der Freien Linken wurde mit der Endredak­tion beauf­tragt. Dieses Kom­mu­niqué ist auf der Web­seite der Freien Linken veröf­fentlicht und kann hier nachge­le­sen werden.

Ins­ge­samt nah­men max­i­mal 55 Men­schen an der Kon­ferenz teil. Die Gruppe Fem­i­nis­tis­ch­er Lock­down aus Zürich hat­te ihre Teil­nahme lei­der kurzfristig abge­sagt, so dass das The­ma Frauen und Lock­down nicht behan­delt wer­den konnte.

Bre­ite Diskus­sio­nen zu allen behan­del­ten The­men­bere­ichen sind weit­er­hin drin­gend erforder­lich. Insofern kann die erste Kon­ferenz der Anti-Lock­down-Linken nur ein Anfang gewe­sen sein.