Bericht einer Teilnehmerin an der Kundgebung am 10.04.21 in Tübingen
Unter dem Motto „Für unsere Kinder – lasst sie wieder Kinder sein“ fand am 10.4.2021 eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung in Tübingen statt, an der auch die Freie Linke teilnahm. Doch zunächst war es gar nicht so leicht, auf den Marktplatz zu gelangen. Denn die rote Fahne mit der Aufschrift „Freie Linke“ sorgte für Verwirrung. So vermutete die Polizei, dass wir zu den Gegendemonstranten gehören und ließ uns vorerst nicht auf den Demonstrationsplatz. Es waren zweifach Absperrungen eingerichtet worden. Nachdem es in Tübingen vor einigen Wochen zu Steinwürfen von Seite der Gegendemonstranten gekommen war, wollte die Polizei einen Sicherheitsabstand zu den Demonstrierenden ermöglichen. Erstmal herrschte vor allem Chaos. Da wir aufgrund der Fahne nicht zum Kundgebungsort durften, fanden wir uns plötzlich umgeben von Gegendemonstranten. Einige von ihnen waren aggressiv und schienen gewaltbereit. Sie forderten eine Person ohne Maske auf sich zu maskieren. Diese antwortete, dass sie keine Maske tragen könne. Es wurde „Maske an“ gebrüllt. Die Stimmung war geladen. Schließlich wurden wir doch noch durchgelassen.
Nun konnte die Freie Linke dort Fahne und Präsenz zeigen, wo es angebracht ist: In den Reihen derer, die Fragen stellen; sich ihre eigenen Gedanken machen und Kritik äußern am Handeln der Politik; die an die Kinder denken und die es nicht hinnehmen, wenn mit Willkür und Manipulation sogenannte Maßnahmen verordnet werden, die auf so viele Ebenen Schaden und Zerstörung anrichten. Heute ging es vor allem um die gravierenden Folgen des fortwährenden Ausnahmezustandes für Kinder.
Die Rolle der Kinder ist seit Beginn der Coronapolitik vor einem Jahr geprägt von der Frage, wie gefährlich sie potentiell seien und wie wir andere vor ihnen schützen könnten und müssten. In den Schulen geht es um Tests, um Masken, um abgesteckte Bereiche in welchen sie zu funktionieren haben. Kindern wird Angst gemacht. Sie werden verwirrt und verunsichert. Die Belastung vieler Kinder zeigt sich immer häufiger. Die jüngsten und verletzlichsten Mitglieder unserer Gesellschaft bekommen vermittelt, dass von ihnen Gefahr ausginge, ja sogar tödliche für ihre Großeltern und Mitmenschen.
Die hier einsehbaren Redebeiträge gingen auf zahlreiche Themen ein. Unter anderem ging es um die Auswirkungen der Spaltung der Gesellschaft. Die Diffamierung und Zensur derer, die Kritik äußern. Um das Schweigen über die Zahlen der Selbstmorde im Zusammenhang mit den lebensfeindlichen Maßnahmen. Vor allem über die Bedürfnisse von Kindern, wie zum Beispiel dasjenige mit anderen Kindern frei spielen zu können, die Großeltern zu sehen oder ohne Angst in die Schule zu gehen ohne dort die eigene Gesundheit mit einem Test beweisen zu müssen, der dafür ohnehin nicht geeignet ist.
Eine Mutter, die ebenfalls eine Rede hielt, eröffnete diese so: „Wenn man 2021 auf einer Kinderschutzdemonstration Angst haben muss, sein Kind mitzunehmen, dann läuft was ziemlich schief in unserem Land“. Die Gegendemonstranten riefen uns trotzdem noch eine Weile „Nazi“ zu, bis sie schließlich gingen, vielleicht weil sie selber einsahen, dass keine da waren.
Momentan gibt es ganze vier hospitalisierte Coronapatienten in Tübingen. Während die Kinder- und Jugendpsychatrie eine Warteliste von etwa 100 Kindern aufweist. Dies verdeutlicht augenfällig die fehlende Verhältnismäßigkeit wie das fehlende Augenmaß der derzeitigen Ereignisse. Es ist an der Zeit, dass wir alle das nicht mehr hinnehmen!
Als Sozialarbeiterin in der Kinder- und Jugendhilfe bin ich erschüttert, ja verstört darüber, wie kritiklos und angepasst die Maßnahmen angenommen und als unumstößlich hingestellt werden. Als nichtverhandelbar. Risikominimierung versus Kinderrechte. Isolation statt Freundschaft, Testungen statt Stärkung des Immunsystems.
Es bleibt nur zu hoffen, dass wir, wie auf der Demo ausgesprochen, immer mehr werden! Vielleicht hat der Vorfall mit der Fahne wie dem Umstand, dass diese daraufhin mehrere Stunden auf der Kundgebung zu sehen war, dem ein oder anderen Gegendemonstranten der sich als links versteht, einen Denkanstoß dahingehend gegeben, dass links sein untrennbar damit verbunden ist kapitalistische, ausbeuterische und menschenfeindliche Strukturen und Politik zu kritisieren und dagegen vorzugehen.
Auf dass es noch viele weitere Demos gibt, auf denen wir uns gegenseitig stärken, austauschen und an einer Veränderung arbeiten können!
Bericht von Geri64
Am 12.03.2021 wurde in Tübingen vom ElternNetzWerkBaWü die Kundgebung „Wir vertreten die Stimmen unserer Kinder“ angemeldet. Wegen agressiver Gegenproteste und einem Stein, der geflogen sein soll, wurde sie abgebrochen. Das verhinderte das Aufstellen einer Säule von betroffenen Eltern, die damit zeigen wollten, warum und für was ihre Kinder leiden.
Dieses beschämende Verhalten der jungen Gegendemonstranten ist für die Freie Linke in keiner Weise akzeptabel, weshalb sie die Kundgebung am 10.04.2021 beim erneuten Versuch, die Säule aufzustellen, tatkräftig unterstützte.
Mit einer kleinen Gruppe machte sich die Freie Linke auf den Weg zum Marktplatz, dem Kundgebungsort. Dort angekommen wurden wir von Absperrgittern gestoppt. Die Polizei ließ uns nicht durch, da sie uns mit unseren beiden roten Fahnen für Gegendemonstranten hielt. Bei der Klärung der Situation trafen zwischenzeitlich die Gegendemonstranten ein, OTFR und Tübinger Antifas, die in unseren Augen keine Antifaschisten sind.
Mit unseren Fahnen lösten wir bei ihnen Verwirrung aus. So warteten wir zwischen Absperrgitter und Pseudoantifa auf Durchlass zur Kundgebung. Die Blicke auf uns mehrten sich, bis der erste agressive Ruf „Maske auf“ uns erreichte. Ich reagierte auf die Agression mit dem Schwingen der roten Fahne. Statt mit uns Freien Linken das Gespräch zu suchen, wiederholten nun mehrere Pseudoantifas die beiden Wörter mantraartig.
Dieses Verhalten bestätigt ein weiteres mal unsere Einsicht, dass es sich bei den Gegendemonstranten keineswegs um Antifaschisten handelt. Wer antifaschistisch ist, greift nicht an, schon gar nicht seine Gesinnungsgenossen, sondern sucht das Gespräch zur Klärung und Konfliktlösung. Die Freie Linke hat viele erfahrene Antifaschisten in ihren Reihen und daher keine Mühe hier für Aufklärung zu sorgen.
Die Polizei stand wenige Meter neben uns und beobachtete wie sich die Situation mit dem grotesken Gebrüll zuspitzte. Wird es zu einem Übergriff kommen? Wie wird die Polizei reagieren, wird sie zuschauen, sich tatkräftig an weiteren Übergiffen beteiligen oder pflichtgemäs die Gefahrenlage abwenden? Sie gewährte uns schliesslich den Durchgang zum Kundgebungsort und erfüllte somit vorbildlich ihre Aufgabe, auch zu unserer Zufriedenheit. Somit war der Weg zum Kundgebungsort frei.
Wir kletterten noch über eine zweite Absperrung. Endlich auf dem Marktplatz angekommen, direkt vor dem Tübinger Rathaus, schwenkte ich die Fahne der Freien Linken, unterstützend durch eine leichte Brise Frühlungsluft.
Wir wurden von den Kundgebungsteilnehmern und Eltern freudig begrüßt. Die Pseudoantifa bemühte sich sichtlich, ihr erklärtes Ziel, die Kundgebung zu stören, durch ihr gewohntes Handlungmuster, Brüllen und Schreien, weiterhin zu verfolgen. Dazu eine Anmerkung: Das Recht auf Demonstration beinhaltet das Recht zur Gegendemonstration. Es beinhaltet jedoch nicht, Demonstrationen zielgerichtet zu stören oder unmöglich zu machen. Paragraph §8: „Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.“ Die Freie Linke kämpft auch für den Erhalt dieses elementaren demokratischen Grundrechts.
Die Säule des ElternNetzWerkBaWü wurde mit Hilfe dieses Grundgestzes wenige Meter vor dem Rathaus aufgestellt, gut sichtbar, auch für den Oberbürgermeister Boris Palmer. Die Eltern haben ihm den Virus, d. h. eine Zahl, direkt vor seinen Augen platziert. Sie ist unübersehbar! Acht Meter dreißg ist die Säule hoch. Sie veranschaulicht die auf Längenmaß umgerechnete Zahl an Einwohnern der Bundesrepublik( 830 cm = 83 Millionen). Der Strich liegt auf Acht Meter und 29, 6 cm Höhe, somit auf Augenhöhe des Rathausbalkones. Der schwarze Abschnit mit einer Breite von 96 mm symolisiert die Gesamtzahl an Verstorbenen im Jahr 2020. Davon in gelb 4 mm für 40. 000 verstorbene Menschen, an oder mit Covid-19. Für diese Zahl leiden unzählige Kinder hinter Masken und an Isolation, wie aus den Reden der Kundgebung deutlich hervor ging. Es waren erhellende Reden für Bürger, aber auch für den Oberbürgermeister. Warum war er nicht anwesend? Vor Nazis brauchte er jedenfalls keine Angst haben, dafür sorgte die Freie Linke mit ihrer roten Fahne, sichtbar für alle die noch Augen und Verstand haben. Er hätte auf dem Balkon auch nicht reden müssen, sondern zuhören sollen. Oder sind Balkone nur noch zum Klatschen da? Die Freie Linke schließt sich den Reden der Kundgebung an und fordert das sofortige Ende aller Coronamaßnahmen.
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